Entzündliche Erkrankungen des Zahnhalteapartes gehören neben der
        Zahnkaries zu den am weitesten verbreiteten Krankheiten der Welt. Nach
        dem 40. Lebensjahr gehen in Deutschland mehr Zähne durch Parodontitis
        verloren als durch Karies. In der Regel handelt es sich hierbei um eine
        lokale Entzündung, die zuerst das Zahnfleisch und dann den
        Zahnhalteapparat befällt. Für das Verständnis dieser Vorgänge sind die
        anatomische Feinstruktur und die Funktion der einzelnen Gewebe
        entscheidend:
        
      
              Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates, die in
              der Regel durch eine bakterielle Infektion, bedingt durch Beläge
              auf den Zähnen und der Wurzeloberfläche, entsteht. Zusätzlich
              begünstigen Rauchen, Zuckerkrankheit sowie bestimmte vererbbare
              Faktoren diese Erkrankung.
              
              53% der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland leiden an einer
                mittelschweren Parodontitis.
              
              Ohne Behandlung schreitet eine Parodontitis oft lange Zeit
              unbemerkt und schmerzfrei voran und zerstört die Strukturen, die
              den Zahn im Kieferknochen halten.
              
            
              Zu den wichtigsten Diagnosemitteln zählen die allgemeine Anamnese
              (bei Bedarf in Zusammenarbeit mit einem Internisten), genaue
              Befundaufnahme, Röntgenbilder, mikrobieller Test und Gentest.
              
Der mikrobielle Test beruht meistens auf dem Prinzip
              der sog. PCR (Polymerase-Chain-Reaction) und filtert, wenn
              vorhanden, verschiedene Bakteriengruppen aus der entnommenen
              Probe. 
Bei der halbjährlichen Zahnärztlichen
              Untersuchung und Prophylaxebehandlung wird das Zahnfleisch mittels
              einer speziellen Sonde auf eine beginnende Zahnfleischentzündung
              hin untersucht. Auch Röntgenbilder können Aufschluss über schon
              vorhandene Knochendefekte geben. 
Ein Gentest ist
              ebenfalls möglich, wenn auch nur in sehr seltenen Fällen nötig.
              Dieser Test untersucht einen möglichen vorhandenen Gendefekt , der
              die individuelle Immunantwort einschränkt. Kommt es zur
              Parodontitisbehandlung stehen in speziellen Fällen
              mikrobiologische Testverfahren und Gensondentests zur
              Vervollständigung der Diagnose zu unserer Verfügung.
            
 
            
              Eine Parodontitisbehandlung folgt einem klaren Konzept, welches
              von einer gründlichen Reinigung der Zähne (PZR) und der
              Wurzeloberflächen (Deep Scaling und Rootplaning) angeführt wird.
              Diese Therapie wird manchmal mit lokalen oder systemischen
              Antibiotika unterstützt. 
In manchen Fällen wird eine
              zusätzliche operative Behandlung nötig. Dabei werden unter Sicht
              auf den Knochen die Wurzeloberflächen gereinigt und der Knochen
              kann modelliert oder aufgebaut werden. Ein Knochenaufbau findet,
              ähnlich wie in der Implantologie, mit Knochenersatzmittel
              (Bio-Oss) und Membranen statt, sog. GBR (Guided Bone
              Regeneration). 
Auch bei freiliegenden Zahnhälsen, den
              Rezessionen, gibt es verschiedene operative Techniken, den
              verlorengegangenen Zahnfleischsaum wiederzugewinnen. Hierfür wird
              Gewebe (Freies Schleimhaut-/Bindegewebs-Transplantat) aus einer
              anderen Region der Mundhöhle, meistens aus dem Gaumen, entnommen
              und an die entsprechende Stelle verpflanzt.
            
              Ziel der Behandlung ist es, für einen entzündungs- und
              infektionsfreien Zustand zu sorgen, um den weiteren Abbau des
              Zahnhalterapparates zu stoppen. 
              Grundsätzlich besteht die Parodontitisbehandlung aus drei
                Teilen:
              
              Sie beginnt mit einer besonders gründlichen Reinigung der
              Zahnoberflächen in Form einer Professionellen Zahnreinigung (PZR)
              
              Bei der eigentlichen Parodontitisbehandlung wird in einer zweiten
              Phase eine Reinigung und Glättung der Zahnwurzeloberfläche und der
              Zahnfleischtaschen vorgenommen. Dies geschieht selbstverständlich
              schonend und schmerzfrei mittels neuester Airscaler- technologie.
              Anschließende Desinfektion sorgt für eine schnelle Heilung des
              Gewebes.
              
              Wurde die Behandlung abgeschlossen, beugt ein regelmäßiges
              Nachsorgeintervall neuen Infektionen frühzeitig vor.
              
              Trotz Ausheilens der Entzündung regeneriert sich der
              Zahnhalteapparat manchmal nicht von alleine. Bei großen
              Knochendefekten oder stark zurückgezogenem Zahnfleisch muss oft
              eine Wiederherstellung der Zahnfleischsituation durch einen
              kleinen zusätzlichen Eingriff erfolgen.
              
              Wir beraten sie gerne zu diesen speziellen Techniken der
              Geweberegeneration - individuell und ausführlich –vom
              Zahnfleischdesign bis zur Rezessionsdeckung.